Wednesday, September 27, 2006

10. „Ich wohne im Krankenhaus“


Inzwischen ist Kim fast täglich „außer Haus“.
Sie fährt zum ersten Mal alleine Trambahn und trifft Sonnenschein, die wegen Kreuzbänder mit knallroten Krücken durch die Gegend springt.
Der junge Mann am Handy wird vor Schreck beinahe überfahren, zwei hübsche Mädchen an Krücken in Riesensätzen an ihm vorbeileilen.

Im Coffee House, einem Selbstbedienungsladen werden die beiden sehr zuvorkommend bedient und nach ihren Wehwehchen gefragt. Zum Abschied ruft die knackige Schnitte ein „Gute Besserung Dir!“ in Kims Rücken.
„Wie, und Sonnenschein wünschst du das nicht!?“
„Ach, der geht es gut, die markiert doch nur …“

In der Apotheke diskutiert Kim mit dem Verkäufer über die bestmögliche Aufnahme von Calcium, die mindestens zwei Stunden vor oder nach dem Genuss von Kaffe stattfinden sollte. „Das ist aber ungut, ich wohne nämlich im Krankenhaus, und da stürmen die morgens um 7 Uhr herein, rufen „Guten Moagen, Guten Moagen“ und wenn ich da keinen Kaffe trinke, gehen mir beim Gang auf die Toilette die Lichter aus…“

„Sie WOHNEN im Krankenhaus …!?“

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