Thursday, November 23, 2006

AB INS SANATORIUM

Die Fahrt ins Sanatoriom war Klasse

Alles war zu spät.
Kein Arztbrief fertig, keine Röntgenanweisung, der Rucksack zwar gepackt aber mit 20 Kg definitiv zu schwer für Kims (K)Rücken.

Und die zwei nettesten Johanniter mit den sternblauesten Augen des Universums standen mit einem gepolsterten fahrbaren Sessel zur Abfahrt bereit. Kim schmilzt dahin.
Johanniter-der-Schönere war ein Latex Freak und so wunderte sich keiner, dass sein Krankentransporter über und über mit Latex Handschuhen bestückt war. Das Blaulicht, die Rückspiegel, Scheibenwischer, jede nur erdenkliche Erhebung hatte einen Handschuh mit abgespreizten Fingern an. Mit schönem Gruß vom lachenden Chef.
Kim suchte die versteckte Kamera. War das ein Krankentransport oder ein Karnevalsumzug!?

Sie durfte sich die Strecke aussuchen, wählte Landstraße und fand sich eine halbe Stunde später an einer Rodelbahn wieder. Um die Zeit nicht überzustrapazieren und weil das Sitzen im Rodel selbst für Kims topform-operiertes Bein eher unbequem war erlaubte der tolle blauäugige Latex Freak nur eine einzige Rodelpartie.

On the road again wurde sie in die Geheimnisse lebenserhaltender Apparaturen im Transporter eingeweiht. Einer Verkaufsveranstaltung ähnlich führte Johanniter-der-auch-sehr-Süße den gesamten Inhalt des vorläufigen Chirurgen Koffers vor.

Im Sanatorium schleppen die Jungs Kims Tüten, Rucksack und Krücken zur Patientenaufnahme um gleich den Zimmerschlüssel in Empfang zu nehmen. „Äh, hallo?“ ruft sie von der Tür aus hinterher "darf ich jetzt etwa ohne Krücken gehen ...!?"

Bis vor die Zimmertür wird sie geleitet. Aber sie traut sich nicht, die Tür zu öffnen, das ist ein Sanatorium, da will kein Mensch hin. Alle drei stehen betreten vor der Tür. „Ich will da nicht hinein“ würgt Kim hervor.
„Sollen wir dich lieber wieder mitnehmen …?“