Friday, January 26, 2007

Timetable - Eine irre Zeit!


Rückblickend muss ich mich selber manchmal wundern.

Hier in Kürze die Eckdaten, wann was bereits (un)möglich war:

12. Januar:
- 7stündige Operation am rechten Bein (Details: www.beinverlaengerung.de)

14. Januar
- Aufstehen, an Krücken zur Toilette

16. Januar
- An Krücken zum Café Mozart (Abenteuer auf der Rolltreppe)

Dann ne Weile nix Neues
In der Reha, ca. 20.Februar- Es wird verwehrt, an der Kletterwand zu trainieren, schade :-(
- Dafür wird heimlich geschwommen. Eigentlich ist ja nur Wassertreten erlaubt

Die Zeit in der Pension Reigber/Mannheim
- März - Juni
- Unterschlupf bei guten Freunden
- Tagsüber Müllentsorgung in der eigenen Wohnung. Die hinterlassenen Habseligkeiten des Ex-Freundes werden in IKEA-Taschen Stufe für Stufe nach untern befördert und in die Mülltonne gewuchtet. Da die Krücken dabei im Weg sind, dauert die Prozedur sehr lange.
- Malerarbeiten in der Wohnung: zuerst mit Freunden, die es nicht erlauben auf die Leiter zu steigen, dann einmal heimlich allein, aus Gründen der Ungeduld. Hilfreich war die Küchenhexe, auf die geklettert wurde, zwei Finger fanden Halt am oberen Türrahmen, die linke Hand pinselte die Wand bis zur Decke,

Mai
- Spontaner Ausflug an die Ostsee zum Anzelten.
- Krücken mit Stoff umwickeln unnötig, kein Problem damit die Sanddünen hoch und runter zu stockeln
- erster Schreck beim Drachenfliegen, starker Wind will Kim von den Beinen reissen, sie sitzt in der Grätsche am Boden, Turn Around hält sie fest, Tim hält Turn around fest und so wird die Schlange über den Sandboden geschleift
- Bad im Meer stellt sich als gar nicht so einfach heraus, denn das Wasser ist ziemlich flach und die Krücken sollen nicht bis ganz hinein genommen werden. Lösung: Hüpfen auf einem Bein

Mitte Mai:
- erneute Operation: der Antriebsmotor wird entfernt

Operation der vierte Tag:
- Anruf der [tini] AG, Jobangebot Design. Das Kind ist in den Brunnen gefallen, entweder Kim reagiert sofort, oder der Job wird jemandem anders angeboten: Wie immer: Deadline war gestern.
- Krankenhausaufenthalt wird abgebrochen, sofort ein Zug gebucht und nach Berlin gereist. 7 Stunden im unbequemen Abteil sitzen. OP-Wunde noch ganz frisch.
- Turn Around holt Kim mit dem Moped ab. Das Höllengerät. Schwierig ist nur das Aufsteigen auf den Gilera Runner 180, danach ist alles easy: Krücken an der Seite entlange, wird ein Autofahrer frech, einmal damit ausholen, ansonsten einfach nur bequem sitzen und geniessen. Absteigen gestaltet sich wieder schwieriger.

Juni
Der ersehnte Zeitpunkt naht:

Bald darf sie die Krücken weglegen!
- Heimlich probiert sie schon einige "Hühnerdäpperle", Mini-Schritte ohne Stöcke

Juli
- Die Belastung wird ehöht auf 50 Kilo, kurz darauf landen die Stöcke in der Ecke.
- Das Bein ist leider viel zu dünn. Es kann das (zugegebenermassen wenige) Gewicht von Kim trotzdem kaum tragen.
- Also fährt sie Fahrrad und hat zur Sicherheit eine Krücke dabei. Im Falle, dass sie auf der rechten Seite absteigen muss. Dann würde nämlich das Beinchen ohne Muskeln einfach einknicken und Kim auf die Nase fallen.
- Ausserdem geht sie wiederr Klettern. Ein komisches Bild: mit Krücke an die Wand, dann mit Lässigkeit ne 6- geklettert: Drei-Punkt System ...
Einmal kommt ein Kletterer auf sie zu: Oh weh, du hinkst, hast du dich eben in derr Wand verletzt?

August
- Windsurfen am Bodden.
Kaum auf dem rechten Bein stehen können, aber auf dem Brettle stehen. Das Metall im Bein wird's schon halten!
Sorgenvolle Gesichter der Freunde werden übersehen.